Elena Leibbrand
Seit 1995 begeisterte Tänzerin (Wiener Walzer, Salsa, Tango, Contact ... und dann hauptsächlich Balfolk), seit 2011 Tanzleiterin für französische und westeuropäische Tänze, Walzer und Bal-Musette-Tänze. Beraterin für Film- und zeitgenössische Tanzproduktion. Aufgrund ihrer Faszination für die Verbindung von Körper und Geist seit 2022 in dreijähriger Biodanza-Ausbildung.
4 Fragen an Elena Leibbrand
Als ich den französischen Ausdruck „danse populaire“ (eigentlich „Tanz vom Volk“) in ein Online-Übersetzer eingab, bekam ich die überraschende Antwort „beliebtes Tanzen“.
Und ja:
Ich liebe diese Tänze so intensiv, weil sie uns zusammenbringen, wir uns an den Händen fassen, uns in die Augen sehen und uns zu wunderschöner Musik mal romantisch, mal beschwingt, mal paarweise, mal alle zusammen bewegen.
Ich möchte anderen vermitteln, was das Tanzen für mich so besonders macht, nämlich die subtile Verbindung von menschlicher Wärme, Bewegungsforschung, Präzision und Tradition. Einerseits Form und Stil der traditionellen Tänze, und andererseits die vielen Improvisationsmöglichkeiten einer moderneren Art zu tanzen und eine spielerische Atmosphäre.
Die letzten drei Jahre haben mir noch einmal klargemacht, wie wichtig Tanzen, Lachen, Musik sind ... und vor allem Zusammensein in unserer Menschlichkeit.
Dies zu unterstützen sah ich seit 2011 schon als meine Berufung und seit 2020 als das Wichtigste, das ich in diesem Leben überhaupt tun will.
So fühle ich mich da zu Hause, wo zusammen gelacht, gesungen, getanzt, gespeist und gespielt wird, man sich an den Händen hält und in die Augen sieht.
Balfolk-Tänze sind teils Paartänze, teils Gruppentänze.
Bei Paartänzen ist es mir wichtig, dass jede:r die Wahl hat, zu führen, zu folgen oder beides. Dann lege ich großen Wert auf eine gute Tanztechnik, die es uns ermöglicht, frei zu tanzen und auch zu improvisieren. Dafür tanze ich immer mit allen Teilnehmer:innen, und wer es wünscht, bekommt persönliches Feedback.
Gruppentänze betrachte ich als einfacher, sie dienen mehr der Gruppenbildung und dem Spaß. Im „Mixer“ beispielsweise werden alle paar Takte die Tanzpartner:innen weitergereicht, und Kreis- und Kettentänze machen auch dann gute Laune, wenn sie nicht ganz perfekt sind.
Es ist mir besonders wichtig, dass jede:r den eigenen Platz findet und sich wohl fühlen kann, egal ob mit oder ohne Vorkenntnis, Tanzpartner:in, Begabung und unabhängig vom Energielevel …